Montag, 23. März 2009

Wir WISSEN aber ...

Heute während ich mit dem Auto zu einem Geschäft fuhr, habe ich eine interessante Predigt im Radio gehört. Hier in Texas, wie auch in den meisten Gegenden der USA, gibt es ein paar Radio-Sender, welche laufend Predigten und/oder christliche Programme ausstrahlen. Nun ja, jedenfalls hab ich einen interessanten Gedanken gehört, der mich nicht wieder loslassen wollte. Es ging um Römer 8, 28: Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind. Diesen Vers kennt wohl so ziemlich jeder Christ, der sich einmal in einer Situation befunden hat, welche er schwer verdauen konnte. So manches Mal hat dieser Vers auch mir Mut gemacht Gottes Führung zu akzeptieren. Leider wird dieser Vers aber auch allzuoft sehr gefühllos einem um die Ohren gehauen, wenn man zutiefst mit einem schweren Schicksalsschlag hadert. Wenn dieser Vers dann so leichtfertig zitiert wird, ist es dann möglicherweise kein Trost mehr - sondern ein Schlag ins Gesicht. So nach dem Motto: "Akzeptier doch endlich das, was Gott dir auferlegt hat." Und wenn das dann von einem Menschen kommt, der überhaupt keine Ahnung hat, in welch einer Situation man sich befindet, dann denkt man vielleicht: "Hättest du am liebsten garnichts gesagt ... getröstet hast du mich jedenfalls nicht."
Wie auch immer dieser Vers ausgelegt wird - er steht nun mal in der Bibel (!), und dazu noch in einem so wichtigen Kapitel wie Römer 8!
Was war nun der besondere Gedanke, welcher mich nicht los ließ? Das griechische Wort für "Wir wissen" ist "oida-men". Hierbei handelt es sich jedoch nicht bloß um ein 'theoretisches' Wissen. Es ist nicht ein Wissen, welches aus einem Lehr-Buch oder in einem Klassenzimmer erworben wird. Dieses Verb wird vielmehr benutzt, wenn man ausdrücken möchte, dass man etwas weiss, weil man es in der Praxis erfahren hat. Dieses Wissen ist also nicht ein theoretisches Wissen, sondern ein praktisches Wissen. Somit ist dieses Wissen viel gewichtiger. Man sagt damit also: Ich/wir habe/n es bisher so und so erlebt - also wird es dieses mal auch so und so sein.
Paulus will also nicht einfach sagen: "Nun ja ... was auch immer du erlebst, es dient halt zu deinem Besten." Sondern er sagt indirekt: "Wir haben es bis jetzt erfahren, dass Gott alles was er auf uns zu kommen lassen hat zu unserem Besten gelenkt hat. Obwohl es vielleicht schwer war und wir es nicht so leicht hinnehmen konnten, hat es sich nachher so erwiesen, dass Gott alles zu unserem Besten gelenkt hat. Und falls du jetzt in einer schweren Situation bist, sollst du wissen, dass wir es erfahren haben, dass Gott niemals Fehler macht. Also hab Mut und halte durch."
Aus diesem Blickwinkel wurde dieser Vers mir so richtig wichtig. Auch wir haben hier manchmal Situationen, die für uns beide aussichtslos scheinen. Aber bis jetzt haben wir erfahren, dass Gott ALLES für uns zum Besten gelenkt hat. Sollte es diesmal anders sein? Aus Erfahrung können wir sagen: Dieses Mal wird es genauso sein. Gott lenkt alles zu unserem Besten.

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