Sonntag, 29. März 2009

Und wieder ist ein Wochenende vorbei...

Hallo liebe Leser,
und wieder ist ein Wochenende vorbei. Am Freitag sind wir mit Ristos und Neudorfs ausgegangen (wie üblich nach Fort Worth/Downtown in den Starbucks). Am Samstag hatten wir Hauskreis mit den Deutschen hier. Alles eigentlich normal gewesen.
Als ich dann auf die Homepage des lokalen News-Senders WFAA-TV gegangen bin, erfuhr ich, dass sich am Freitag spät abends eine Schießerei auf unserer Straße ereignete, mit 2 Toten und 2 Verletzten. Die Schießerei war ein paar Blocks weiter von uns entfernt und passierte bei einer 'Gang Party'. Es handelte sich dabei wohl um Mexikaner. Hier koennt ihr die Nachricht mal nachlesen (ist aber in english): http://www.wfaa.com/sharedcontent/dws/wfaa/latestnews/stories/wfaa090328_wz_gangshootings.7cc1742a.html Gut möglich, dass die Drogen-Banden-Kriege aus Mexiko bis hier reichen. Es kam ja in den Nachrichten, dass das US Militär besonders in den Bundestaaten (Texas, New Mexico, Arizona und Carlifornia) aufgestockt wurde um zu verhindern, dass die Drogenkriege bis hierhin reichen. Wie auch immer... das Seminar ist mitten in einer Mexikaner Siedlung. Dementsprechend ist die Gegend hier auch. Deshalb werden auch das Seminar sowie alle außerhalb liegenden Seminarwohnung-Siedlungen von dem Sicherheitsdienst des Seminars mit bewaffneten Personen bewacht. Es kam aber auch schon vor, dass Marina und ich eines Nachts, wo wir noch wach waren, mehrere Schusswechsel gehört hatten. Die Polizei ist hier also regelmäßig im Einsatz, meistens dann in der Mexikaner Siedlung.

Aber jetzt zu weniger spektakulären Dingen. Heute, das heisst am Sonntag, sind wir mit den Deutschen zu der größten Gemeinde des Südlichen Baptisten Bundes hier im Metroplex von Dallas/Fort Worth gefahren. Es handelte sich dabei um die Prestonwood Baptist Church. An einem Wochenende haben die so um die 14.000 Gottesdienstbesucher. Das ist schon gigantisch was die Gemeinde so alles aufgebaut hat. Im den Gemeindegebäuden findet man neben den normalen Gemeinderäumen (Hauptversammlungsraum, Sonntagschulklassenräume, Kinderräume, Jugendgebäude) noch ein Café, ein Restaurant, eine für Trauungen eigens errichtete Kapelle (nach altem Stil), ein Büchergeschäft für Kinder, eins für Erwachsene, ... und noch viele andere Räumlichkeiten. Der Kampus sowie der Gebäudekomplex ist riesig. Zusätzlich werden die Gottesdienste landesweit in Radio und Fernsehen übertragen.
Sicherlich fragt man sich da: Muss man so was alles wirklich als Gemeinde haben? Könnte man das Geld nicht irgendwo investieren, wo es nützlicher für das Reich Gottes sein könnte? Das sind Fragen, die man nur im Zusammenhang mit der (für mich nicht immer verständlichen) Amerikanischen Kultur sehen muss. Wollen wir also nicht zu schnell über sie richten ... und unsere eigenen (russlanddeutschen) Schwächen sehen, bevor wir vorschnell urteilen.
Was mich jedoch wirklich positiv überraschte ist Folgendes: Sehr oft sind die Predigten der Pastoren in so grossen und wohlhabenden Gemeinde sehr ... softy. Sie sprechen nur über die Dinge, die bequem sind und verzichten dabei auf Inhalte der Verkündigung, die den Zuhörern nicht so bequemen... es sind also Wohlfuehl-Predigten, die meist in solch grossen und wohlhabenden Gemeinden gebracht werden. Hier aber war es anders! Die Predigt war kompromisslos biblisch, erklärend, ermahnend, zurechtweisend und praktisch ausgerichtet. Dieses mal ging es um das 10te Gebot Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Weib, Knecht, ... aus 2 Mose 20. Dabei ging es um Besitz, Eigentum, Konsum, Konsumgier, etc. Dieses Gebot ist schon ein gewisser wunder Punkt - gerade bei Leuten, die viel besitzen (so wie auch der reiche Jüngling, der Jesus den Rücken kehrte).
Nun ja, nach dem Gottesdienst sind wir noch alle zusammen bei Cici's Pizza gewesen und sind dann wieder nach Hause gefahren.

So... das war unser Wochenende. Wie war euer Wochenende so?

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