Montag, 13. August 2012

Neuigkeiten!!

Hallo ihr Lieben,

In den letzten Wochen hat sich bei uns hier einiges getan. Davon möchte ich in den folgenden Abschnitten kurz berichten.

Zunächst einmal zu unserer aktuellen Lage: Unsere Anna lernt Englisch, obwohl wir zu Hause mit ihr Deutsch sprechen. Das muss wohl an der Sunday School in der Kirche liegen. Wir staunten nicht schlecht als sie auf einmal in Engl. bis zehn zählte! Unser Leo ist schon fast 11 Monate alt und ein prächtiger Bursche. Letztens hat er die Fenster Jalousie zu packen gekriegt und sie kaputt gerissen :-). Zudem ist er mobil geworden. Er robbt und kabbelt durch die ganze Wohnung. Jetzt kann man ihn kaum mehr aufhalten. Marina übt sich an der Nähmaschine und kriegt schon ganz ordentliche quilting Stücke hin.
Ich (Heinrich) befinde mich zur Zeit im zweiten Drittel meines Doktoralstudiums. Das erste Drittel, bestehend aus diversen Pflichtseminare, habe ich im Frühling abgeschlossen. Im zweiten Drittel muss ich viele verschiedene Bücher lesen (etwa 130 an der Zahl) und über das Gelesene ein Examen ablegen. Dieses plane ich am Ende des Jahres zu tun. Das letzte Drittel beinhaltet das Schreiben der Dissertation (Doktorarbeit). Dafür muss zuerst ein Vorentwurf eingereicht werden. Nachdem dieser bewilligt ist, kann man mit der Dissertation anfangen. Was das Studium angeht haben wir also noch so ca. 2-2,5 Jahre vor uns. Hinzuzufügen ist aber, dass man im zweiten und letzten Drittel des Doktoralstudiums örtlich nicht mehr gebunden ist. Weil man keine Seminare belegen sondern nur noch Bücher lesen bzw. die Dissertation schreiben muss, ist die leibhafte Anwesenheit hier am Seminar nicht mehr Pflicht. Es bleibt dem Studenten überlassen von welchem Ort er dieses zu tun beabsichtigt.

In den letzten Monaten wurden wir von der Gemeinde angefragt ob wir uns nicht vorstellen könnten früher als geplant nach Deutschland zurück zu ziehen um in der Gemeindearbeit auf Halbzeit-Basis mitzuarbeiten. Eigentlich hatten wir geplant bis zur Fertigstellung der Dissertation hier in Texas zu bleiben. Aber da die Gemeinde uns sehr am Herzen liegt, nahmen wir diese Option mit ins Gebet. Nach intensivem Gebet und  Beratungen mit meinen Doktorvätern, arbeiteten wir folgende Möglichkeit aus: Wir würden so lange hier bleiben bis ich das Examen ablege (und somit das Zweite Drittel des Studiums abschließe) und den Vorentwurf der Dissertation einreiche (die erste Hälfte vom letzten Drittel des Studiums). Danach würden wir nach Deutschland gehen und, wenn die Gemeinde zustimmen würde, halbzeit in der Gemeinde mitarbeiten. Mit der Gemeindeleitung arbeiteten wir dann noch folgenden Ablauf aus: Es wäre  ziemlich schwierig  ein paar Tage in der Woche an der Dissertation zu schreiben und ein paar Tage in der Gemeinde mitzuarbeiten. Das sind zwei völlig unterschiedliche Welten. Diesen Spagat könnte ich mir unmöglich zutrauen. Also war der Vorschlag, dass wir zunächst vollzeit in der Gemeinde für ein paar Monate mitarbeiten würden. Anschließend würde die Gemeinde mir eine Auszeit von bis zu zwei Monaten gewähren in welcher ich mich ausschließlich der Dissertation widmen würde. (Da über das Thema meiner Dissertation [ein amerikanisch baptistischer Theologe namens Stanley J. Grenz] so gut wie nichts in den erreichbaren deutschen Universitätsbibliotheken  verfügbar ist, würde ich in dieser Zeit wieder nach Texas reisen müssen. Die Bibliothek hier am Seminar verfügt über [fast] alle Quellen die ich brauchen würde.) Danach würde ich mich wieder ein paar Monate vollzeit der Gemeindearbeit widmen. Wir rechnen damit, dass sich dieser Zyklus drei Mal wiederholen würde bis die Dissertation fertiggestellt wäre.

Dieser Vorschlag wurde dann Ende Juli vor die Gemeinde gebracht. Die Zustimmung der Gemeinde fiel weit besser aus, als wir gedacht hätten. Nicht nur, dass "geduldet" werden würde, dass das Studium noch beendet werden müsste. Nein - es war schon fast eine Forderung! Den Gemeindegliedern war es wichtig, dass wir auf keinen Fall das Studium vernachlässigen sollten. Das übertraf völlig unsere Erwartungen. Nun haben wir ausgemacht, dass wir noch bis März 2013 hier in Texas bleiben damit ich das Examen ablegen und den Vorentwurf einreichen kann. Anschließend kehren wir nach Deutschland zurück um im April 2013 die Halbzeitstelle in der Gemeinde antreten können.

Wir sind Gott dankbar für diesen Weg zurück nach Deutschland und in die Gemeinde. Wir freuen uns auch persönlich sehr nach über 4 Jahren Abwesenheit wieder endgültig nach Deutschland zurückzugehen. Vielen Dank an alle die an uns gedacht hatten und sich für uns eingesetzt haben.

Eure Familie Kehler aus Texas
(Marina, Heinrich, Anna D., Leo B.)

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